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Schwarzwaldnotizen

Welttag der Schlagzeuger: Wer sind die Besten?

Der Rhythmus macht’s! Versuchen Sie einfach mal, sich Ihre liebsten Rocksongs aus alten Zeiten ganz ohne Schlagzeug vorzustellen – das wäre doch ziemlich fade, oder? Ganz zu schweigen von den orgiastischen Solos, die manche Schlagzeuger und Schlagzeugerinnen spontan hinlegen können, und die das Publikum regelmäßig zum Toben bringen. Bei SCHWARZWALDRADIO gibt es all das zu hören, und zwar in Form starker Oldies Music bis zum Jahr 2000, die bei uns auf dem virtuellen Plattenteller liegt.

Zum Welttag der Schlagzeuger am 4. April fragen wir uns: Wer ist eigentlich die beste Schlagzeugerin der Welt? Und wer ist der beste Schlagzeuger? Das alte Klischee, dass nur ein Mann am Drumset richtig abgehen kann, ist übrigens längst überholt. Eigentlich besaß es nie Konsistenz, denn schon in den 30er Jahren wurde Viola Smith zur Drummer-Ikone schlechthin. Womit wir schon den ersten Namen genannt hätten.

Beste Schlagzeugerin gesucht: Wer macht das Rennen?

Viola Smith

Die beste Schlagzeugerin ist und bleibt für viele Fans die unbestreitbar fantastische Viola Smith, die ihrer Zeit als Drumming Queen weit voraus gewesen ist. 2020 verstarb sie im gesegneten Alter von 107 Jahren, vorher rockte sie sich an den Drums durch die Jahrzehnte. Für sie waren Fleiß und Übung, Übung, Übung die Patenrezepte des Erfolgs. In manchen Monaten gab sie fünf Konzerte am Tag! Sie spielte mit musikalischen Koryphäen wie Ella Fitzgerald und Benny Goodman und wird für immer die Pionierin unter den Schlagzeugerinnen sein. Ist damit die Frage „Wer ist die beste Schlagzeugerin der Welt?“ bereits beantwortet? Nicht unbedingt!

Bobbye Hall

Bobbye Hall folgte ab den 60er Jahren Violas beachtlichen Fußspuren. Schon mit 10 drummte sie sich durch die Nachtclubs von Detroit, bis es sie 1970 nach Los Angeles zog. Sie avancierte zu einer der ersten Session-Musikerinnen an Perkussion und Schlagzeug und drang damit tief in ein in eine männlich dominierte Welt. Für die Temptations spielte sie Congas, Chris Ethridge produzierte gleich mehrere Platten mit ihr – diesmal am vollständigen Drum-Kit. Dann nahm Bob Dylan „seine“ Bobbye mit auf Welttournee und der Ruhm war perfekt. Rod Stewart engagierte die coole Schlagzeugerin ebenso wie Aretha Franklin und Diana Ross.

Maureen Tucker

Die experimentelle Rockband „The Velvet Underground“ hatte ein gutes Händchen für starke Musik: Sie nahmen Maureen (Moe) Tucker fürs Schlagzeug unter Vertrag, statt, wie damals üblich, auf einen männlichen Drummer zurückzugreifen. Damit lagen sie goldrichtig, mehrere Studioalben der Jahre 1965 bis 1970 zeugen davon. Die Künstlerlegende Andy Warhol förderte übrigens diese Band, die zu den einflussreichsten Musikgruppen der Geschichte zählt. Obwohl der Gruppe kommerziell wenig Erfolg beschieden war, fand ihre provokante Art doch zahlreiche Nachahmer bis in die heutige Zeit.

Fun Fact: Maureen Tucker ließ sich nicht auf Konventionen festnageln, sie drummte teilweise im Stehen und ersetzte das Becken durch ein Tambourin. Von wegen, nur stur den Rhythmus schlagen!

Nein, das war noch nicht alles!

Tut uns wirklich leid, wir haben versagt! Es gibt viel zu viele starke Schlagzeugerinnen, um eine Beste davon auszuwählen. Uns fallen zum Beispiel noch Sheila E., Evelyn Glennie, Meytal Cohen, Cindy Blackman, Roxy Petrucci, Janet Lee Weiss und Meg White ein, denen wir diesen besonderen Tag, den Welttag der Schlagzeuger, genauso gern widmen möchten. Unser Vorschlag: Schalten Sie nicht nur am 4. April den SCHWARZWALDRADIO Stream ein, um starke Drums zu genießen!

Krass talentiert! Wer ist der beste Schlagzeuger der Welt?

John Bonham

Im Hard Rock kommen wir an ihm nicht vorbei: John Bonham, kurz Bonzo, kam nie in den Genuss eines geregelten Schlagzeugunterrichts, fragte aber andere erfolgreiche Drummer nach ihren Tricks. Im zarten Alter von fünf Jahren trommelte er bereits auf alles herum, was entfernt wie eine Trommel wirkte, mit 10 erhielt er endlich seine ersten Snare Drums. Mit 15 brauchte das Jungtalent zwei Bands, um sich musikalisch auszutoben. Schließlich stieg er gemeinsam mit Led Zeppelin kometenhaft am Musikhimmel auf. 2011 wählten die Leser des Rolling Stone Magazins Bonzo zum „Besten Drummer aller Zeiten“ – da weilte er schon 31 Jahre nicht mehr unter uns.

Ringo Starr

Eigentlich hieß er Richard Starkey, doch als dieser Schlagzeuger gemeinsam mit den Beatles zur Musiklegende avancierte, feierte ihn alle Welt als Ringo Starr. Sein Talent wurde trotzdem lange Zeit unterschätzt, doch kaum jemand spielte so flüssig und dem jeweiligen Song zugewandt wie er. Heute ist Ringo 83 Jahre alt und blickt auf eine Karriere zurück, die Tausende, vielleicht sogar Millionen junger Menschen zum Schlagzeugspielen animierte. Als sich die Beatles-Zeiten allmählich gen Ende neigten, entfernte Ringo die Resonanzfelle seiner Toms und entschloss sich, die Schlagfelle zu dämpfen. So entstand der typisch trockene Klang dieser Ära (Ein Tom oder Tom Tom ist eine Trommel am Schlagzeug, die dazu dient, Beats zu verbinden oder Rhythmen zu durchbrechen, Anm. d. Red.)

Fun Fact: Die Beatles-Titel „Tomorrow Never Knows“ und „A Hard Day’s Night“ waren ursprünglich einfach nur coole Sprüche von Ringo Starr. Der Drummer bestach nicht nur durch enorm flinke Hände, sondern auch noch durch Humor.

Keith Moon

Sein Nickname: Das Tier. Seine Band: The Who. Keith Moon war ein wahrer Exzentriker, er lebte ein schnelles, kurzes Leben. Der Kinofilm „Drum City“ gab ihm den Anstoß, nach den Drum-Sticks zu greifen, um seine Lieblingssongs der Beach Boys und der 50er-Jahre-Rock’n-Roll-Ära zu untermalen. Doch bald schon dominierte die Rockmusik in seinem Blut, er setzte die Tom-Toms wie auf einem Schlachtfeld ein, ignorierte den Hi-Hat fast komplett und schlug teilweise durchgängig die Double-Bass-Drum. Der Mann lebte und feierte seinen eigenen Stil und ging schließlich damit unter. 1978 kam er durch ein überdosiertes Beruhigungsmittel ums Leben. 2016 wählte ihn der Rolling Stone auf Platz 2 der „100 größten Schlagzeuger aller Zeiten“. Vor ihm stand nur noch John Bonham.
 
Ganz klar noch nicht am Ende …

Hiermit sind wir ganz klar noch nicht am Ende. Erwähnen möchten wir als Kandidaten für den besten Schlagzeuger der Welt noch Ginger Baker, Bill Bruford, und, ja auch Phil Collins, dessen Drummer-Talent allzu häufig übersehen wird. Matt Cameron, Dave Grohl und Stewart Copeland gehören ebenfalls ganz klar in unsere Schwarzwälder Hall of Fame. Nicht zu vergessen Joey Kramer, Neil Peart, Buddy Rich, Jon Hiseman und Rolling Stones Drummer Charlie Watts … Wir empfehlen: einfach bei SCHWARZWALDRADIO Music Oldies hören – kostenlos! – und dabei vielleicht mehr auf die Drums zu lauschen als sonst. Es lohnt sich allemal.


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